Brun­nen­kres­se: Scharf und antibakteriell

Echte Brunnenkresse steht gerne mit beiden Füssen im Wasser.
Ech­te Brun­nen­kres­se steht ger­ne mit den “Füs­sen” in sau­be­rem, flies­sen­den Wasser.

Ech­te Brun­nen­kres­se (Nas­t­ur­ti­um offi­ci­na­le) ist nicht beson­ders leicht zu fin­den. Denn ech­te Brun­nen­kres­se schätzt sau­be­res, flies­sen­des Was­ser — eine Sel­ten­heit im land­wirt­schaft­lich inten­siv genutz­ten Deutsch­land. Wegen ihrer Vor­lie­be für Was­ser wird die Heil­pflan­ze auch Was­ser­kres­se genannt. Sie ent­hält Senf­öl­gly­ko­si­de, die sich je nach Zube­rei­tung auch in Senf­öl ver­wan­deln kön­nen. Ech­te Brun­nen­kres­se hat des­halb einen schar­fen, beis­sen­den Geschmack.

Ver­wen­det wird das Kraut der win­ter­grü­nen, aus­dau­ern­den und krau­tig wach­sen­den Heil­pflan­ze. Ihre Wir­kung ist keim­hem­mend und harn­des­in­fi­zie­rend. Damit kann die ech­te Brun­nen­kres­se mit ihren anti­ent­zünd­li­chen Wir­kun­gen bei­spiels­wei­se bei ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen der ablei­ten­den Harn­we­ge wer­den. Die Wir­kun­gen der ech­ten Brun­nen­kres­se ent­stam­men der Erfah­rungs­heil­kun­de. Moder­ne Wis­sen­schaft­ler haben der Heil­pflan­ze zwar kei­nen ech­ten Wirk­sam­keits­nach­weis beschei­nigt, der sich in der Fach­welt durch eine posi­ti­ve Mono­gra­phie aus­drückt. Aber immer­hin beschei­ni­gen Wis­sen­schaft­ler der ech­ten Brun­nen­kres­se wegen der Senf­öl­gly­ko­si­de eine “plau­si­ble Wir­kung”. 1

Sei­ne keim­tö­ten­de, harn­des­in­fi­zie­ren­de Wir­kung wird bei 20–30 Gramm mit fri­schem Kraut pro Tag behan­delt. Es wird sehr fein gehackt und geges­sen. Wegen der Schär­fe trin­ken die meis­ten ger­ne etwas dazu. Ech­tes Brun­nen­kres­sen­kraut kann jedoch auch als Frisch­pflan­zen­press­saft (Reform­haus) getrun­ken wer­den (Dosie­rung sie­he dann Packungsbeilage).

Wegen der Schär­fe ist die Ein­nah­me nichts für Kin­der. Auch Men­schen mit Magen- und Darm­ul­ze­ro­sa oder ent­zünd­li­chen Nie­ren­er­kran­kun­gen soll­ten kei­ne ech­te Brun­nen­kres­se neh­men. Men­schen mit emp­find­li­chem Magen oder Darm kön­nen auch mit Beschwer­den reagie­ren. Die Ein­nah­me ist nur kurz­zei­tig emp­feh­lens­wert (weni­ger als sechs Wochen), da Senf­gly­ko­si­de lan­fris­tig schleim­haut­rei­zend wir­ken können.

1. Schil­cher H., Kam­me­rer S., Wege­ner T.: Leit­fa­den Phy­to­the­ra­pie. Urban & Fischer (3. Auf­la­ge), 2007, Mün­chen, S. 646.

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