Birken (Betula sp.) gehören zu den ersten Bäumen, die ausschlagen. Frische Birkenblätter sind ganz zart und lecker. Sie können in Salate fein geschnitten werden, oder sie sind auch beliebt bei der Käseherstellung. Birkenblätter werden jetzt gepflückt und zum Trocknen ausgelegt für den hausgemachten Birkenblätter-Tee. Traditionell gehört Birkenblätter-Tee zum Fasten oder zu Frühjahrskuren. Denn er erhöht die Harnmenge und wirkt “blutreinigend”.
Die sogenannte blutreinigende Wirkung entstammt der Säftelehre des Hippokrates. Der griechische Arzt von der Insel Kos gilt als Schöpfer einer wissenschaftlichen, ethischen Medizin in der klassischen Antike. Er beschrieb zu seiner Zeit (460 vor Christus), dass Menschen Erkrankungen an der fehlerhaften oder schlechten Zusammensetzung von Körpersäften erhalten könnten. Um die Säfte wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, konnten verschiedenste Maßnahmen eingeleitet werden.
Eine der Maßnahmen: Birkenblättertee. Die Birkenblätter wurden in der Erfahrungsheilkunde viele Jahrhunderte lang verabreicht, um unter anderem das Blut zu reinigen und damit eine Normalisierung (Verbesserung , Veränderung) der Säfte zu erreichen. Auch in der modernen Schulmedizin werden Birkenblättertees verabreicht. Dort werden sie zur Durchspülungstherapie der Harnwege, bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege verordnet.
Zubereitung Birkenblätter-Tee: 1- 2 Esslöffel (10 Gramm) frische oder getrocknete Birkenblätter auf 150 Milliliter (1 mittelgroße Tasse) werden mit heissem Wasser überbrüht. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, danach abseihen. Der Tee sollte drei mal pro Tag zwischen den Mahlzeiten oder während des Fastens frisch getrunken werden.
Trocknung: Junge Birkenblätter werden gepflückt und im Frühling am besten drinnen bei Raumtemperatur langsam getrocknet (ausgebreitet auf Seidenpapier, kein Zeitungspapier verwenden — die Druckerschwärze ist nicht gut). Am besten an einem Ort, wo es durchgängig gleich warm ist. Die Blätter sind trocken, wenn sie knisternd zwischen den Fingern zerfallen. Sie werden in dunkle Gläser gefüllt, beschriftet und an einen trockenen Ort gestellt. Sie halten etwa ein Jahr lang.
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