Eine Freundin hat mir Bergtee (Sideritis) vom Olymp mitgebracht. Als ich die Tüte aufmachte, strömte mir aromatischer Honigduft entgegen. Die kleinen gelben Blüten des Bergtees hatten den ganzen Geruch des Sommers eingefangen. Beim Zeus, wie wunderbar!
In der Kanne aufgebrüht, entfaltet sich der Tee buchstäblich, die Sideritis-Pflanze sind in ganzer Schönheit zu sehen. Der Bergtee ist nach dem Ziehen von 10 Minuten goldgelb und hat den selben Geruch wie die Blüten. Es ist mir eine besondere Freude diesen Tee zu trinken, denn ich bin ein echter Fan der Griechenland-Mythen. Als ich jung war, habe ich die Sagen rund um Zeus und seiner großen Familie verschlungen. Während meines Frühjahrbesuches auf Samothrake, bekam ich einen Geschmack vom fruchtbaren Götterland. Die besondere Insel ist gekrönt vom Fengari, einem 1700 Meter hohen Berg, der die Insel beherrscht und eine der großen heiligen Stätten des Altertums beherrbergt. Gerne denke ich an die wunderschöne Zeit zurück, und der Tee macht es mir leicht.
Ich hatte mir selber Bergtee vom Markt aus Thessaloniki mitgebracht, der aber einen eher krautigen Geschmack hat und nicht so fein ist, wie der vom Götterberg. Tatsächlich gibt es 150 unterschiedliche Sideritis-Bergtee-Arten. In jedem Tal können sich abgeschnitten von dem übrigen Griechenland eigene Unterarten entwickeln. Dies stellten Wissenschaftler kürzlich fest UND, was die meisten nicht wissen: Griechenland ist das artenreichste Land Europas (mehr).
Wie schön, dass so ein einfacher Bergtee, Erinnerungen heraufbeschwören kann mit Wärme, Sonne und Unbeschwertheit — gerade das Richtige für einen dunklen Novembertag.
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