Wildkräuter sind beliebt. Nicht nur Gourmets haben sie entdeckt: Giersch, Brennnessel und Gänseblümchen können mit ihren intensiven Geschmacksrichtungen auch die alltägliche Küche bereichern. Die Nachfrage muss gestiegen sein. Denn Städter brauchen nicht mehr ins Umland fahren, sondern können ganz bequem eine Auswahl auf Wochenmärkten kaufen. Manche Bio-Anbieter liefern ein kleines Sortiment. Die Vorteile von Wildkräutern: Sie sind nicht nur schmackhafter als ihre überzüchteten Artgenossen, sie haben auch wesentlich mehr Inhaltsstoffe. Kurz: Sie sind gesund.
Bei Wildkräuterführungen werden manchmal Listen herumgereicht, auf denen die Inhaltsstoffe aufgeführt sind. Hier ein kleines Beispiel:
Bärlauch hat 380 Microgramm Vitamin A, 270 Microgramm Vitamin C, 480 Milligramm Kalium, 240 Milligramm Calcium, 4, 7 Milligramm Eisen.
Giersch hat 410 Microgramm Vitamin A, 201 Microgramm Vitamin C, 510 Milligramm Kalium, 230 Milligramm Calcium, 4,3 Milligramm Eisen.
Sauerklee hat 930 Microgramm Vitamin A, 87 Microgramm Vitamin C, 450 Millgramm Kalium, 390 Milligramm Calcium, 4,7 Milligramm Eisen.
Oft liegen die Werte bei den Mineralstoffen um ein dreifaches höher als bei den gezüchteten Kräutern. Deshalb sind auch Brennnesseln um ein Vielfaches inhaltsreicher als Spinat (Link.) Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen für Wildkräuter interessieren. Für Gartenbesitzer eröffnen sich noch andere Möglichkeiten: Sie können die ungeliebten “Unkräuter” nun essen, anstatt diese mit giftigen Unkrautvernichtungsmitteln um die Ecke zu bringen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Gartenbesitzer im Gegensatz zu Städtern wissen, wo ihre Ernte herkommt. Städtern bleibt entweder nur, sich selbst auf den Weg zu machen. Oder dem Biohändler zu glauben, dass die Wildkräuter garantiert von ungespritzten, ungedüngten oder sonstwie verunreinigten Gebieten stammen.
Bitte beachten: Grundsätzlich schmecken junge, kleine Blätter und Stängel besser als alte. Sie haben einen feineren Geschmack. Alte Blätter und Stängel schmecken oftmals zu intensiv. Wer mit alten Wildkräutern anfängt, wird sich möglicherweise gleich abwenden — und das muss eigentlich nicht sein, weil es im Laufe des Jahres überall genügend junge Pflanzen gibt. Alle gekauften wie selbst gesammelten Wildkräuter müssen gründlich mehrmals gewaschen werden. Die harten Stängel lassen sich nicht gebrauchen und gehören gleich aussortiert. Anschließend werden die Wildkräuter einem scharfen Messer sehr klein gehackt.
Rezept für eine Wildkräutersuppe: Je nach Verfügbarkeit können Wildpflanzen verarbeitet werden: Bärlauch, Brennnessel, Giersch, Brunnenkresse, Knoblauchkresse, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Gundermann, Meldenkraut; Beinwell und so weiter. Angaben pro Person: 2 Kartoffel und eine Handvoll Wildkäuter, halbe Zwiebel, halbe Knochblauchzehe, 1/2 Liter Gemüsebrühe, 1/8 süsse Sahne
Zubereitung: Die Wildkräuter werden gut (mehrere Male) gewaschen, damit der Sand rausgeht. Die Kartoffeln schälen, kleinschneiden. Die Zwiebel und Knoblauchzehe in Sonnenblumenöl andünsten, bis sie glasig sind. Die Kartoffeln dazugeben anbraten, anschließend mit Gemüsebrühe auffüllen. Köcheln bis die Kartoffeln weich sind. Zuletzt die Wildkräuter dazugeben, fünf Minuten weiterköcheln. Alles durchpürrieren. Die pürrierte Suppe mit der Sahne oder Schmand verfeinern. Salz, Pfeffer nach Geschmack.