Noch eine gefährdete und deshalb geschützte Heilpflanze: Die Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva ursi). Die Blätter der Heilpflanze werden bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege verordnet. Um die Heilpflanze in ihrem Bestand zu schützen, sollte Apothekenware für Tees verwendet werden. In Deutschland besteht Sammelverbot.
Die Bärentraube mag humusreichen Moorboden oder Heideland. Die immergrüne Heilpflanze ist strauchähnlich und schmiegt sich an den Boden an. Die zarten glockenähnlichen Blütchen blühen von April bis Juni. Aus ihnen erwachsen im Herbst knallrote Beeren, die den Preisselbeeren ähnlich sind.
Die Bärentraube wurde volksmedizinisch bei Blasen- und Nierenleiden verwendet — heute bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege (siehe Monographie). Die Blätter haben bakteriostatische Wirkung und werden zur “Harnwegsdesinfektion” verwendet. Die Blätter enthalten sehr viele Gerbstoffen. Weshalb sie zu Magenbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen führen können. Langfristige Anwendungen sollen nur in Absprache eines Arztes durchgeführt werden.
Bärentrauben-Tee wird NUR im Kaltauszug hergestellt. Das ist eine Möglichkeit die Wirk- und Heilstoffe der Bärentraube herauszuziehen, die Gerbstoffe aber in den Blättern zu belassen. Ein üblicher Tee — heiss überbrüht — ist ungenießbar wegen der Gerbstoffe und würde die regelmäßige Einnahme erschweren. Um den Patienten nicht zuviel zuzumuten wird ein Kaltauszug hergestellt, der trinkbar ist und dann entsprechend auch mehrere Tage getrunken werden kann.
Kaltauszug des Bärentraubentees: 1 bis 2 Teelöffel getrockneter Bärentraubenblätter aus der Apotheke werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen, 12–24 Stunden stehen gelassen. Es wird ab und zu mal umgerührt. Dann werden die Blätter durch ein Sieb abgegossen, der Tee leicht angewärmt und 2–3 mal täglich getrunken. Es bedarf ein wenig der Vorausschau, um für die nächsten Tage genügend Tee zu haben. Er ist ein wenig arbeitsintensiv aber sehr wirksam.
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