Andorn (Marrubium vulgare) schmeckt bitter und ein bisschen scharf. Die Bitterkeit regt die Magensaft — und Gallentätigkeit an und wirkt auf den gesamten Verdauungstrakt: Andorn wird bei Blähungen, Völlegefühl , als Mittel gegen Durchfälle eingenommen.
Andorn ist eine uralte Heilpflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum zu uns kam. Mit der Klostermedizin gelangte Andorn über die Alpen, genauso wie das Wissen über ihre Verwendung. Volksheilkundlich war ihr Einsatz breit aufgestellt in den südlichen Ländern: Getrocknetes Andornkraut wurde bei Problemen des Atmungsapparats genutzt wie Asthma, tuberkulösen Lungenkatarrhen, Bronchitis, bei Appetitlosigkeit, Magen-Darmbeschwerden und als zusammenziehendes Mittel z. B. bei Halsentzündungen oder äußerlich zur Abheilung von Geschwüren und Wunden.
Teerezept: 1 Teelöffel (1 Gramm) fein geschnittenes Andornkraut mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen. 5–10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. (Bitte ausprobieren: Anhand der Bitterkeit können 5 Minuten Ziehen ausreichend sein).[1]
Als Hustenmittel zum besseren Abhusten von Schleim, eine frisch aufgebrühte Tasse mit Andorntee 3–4 mal täglich trinken.
Zur Verbesserung der Magen-Darmtätigkeit jeweils eine Tasse Andorntee vor den Mahlzeiten trinken.
Quelle: Teerezepturen. Ein Handbuch für Apotheker und Ärzte. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2004.
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Rezept Andornwein: Dioskurides