Alant: Hus­ten­kraut der Volksheilkunde

Alant ()
Alant (Inu­la Helenium)

Der Alant (Inu­la Hele­ni­um) blüht. Die Wur­zeln die­ser kräf­ti­gen Heil­pflan­ze wur­de und wird in der Volks­me­di­zin ver­wen­det mit einem brei­ten Anwen­dungs­spek­trum für Beschwer­den von Magen, Darm, Leber, Gal­le und Nie­ren. Ihr Sud wur­de für Hus­ten auf­ge­brüht oder gegen Appetitlosigkeit.

Im Rah­men der Erfor­schung von Heil­pflan­zen durch Exper­ten (sie­he Mono­gra­phien-Erstel­lung) wur­de auch Alant unter­sucht. Die Exper­ten kamen zum Schluss: Die viel­fäl­ti­gen volks­heil­kund­li­chen Ein­satz­wei­sen könn­ten nicht ernst genom­men wer­den, eben weil sie für so vie­les brauch­bar erschien. Die Exper­ten haben des­halb Alant als unwirk­sam (sie­he Mono­gra­phie) d. h. als NEGATIV bewer­tet. Die­ses Schick­sal betraf nicht nur Alant, son­dern vie­le ande­re Heil­pflan­zen, die nun nicht nur aus dem Ver­ord­nung­ka­ta­log her­aus­fie­len (sie­he Arti­kel), son­dern vor deren Anwen­dung heu­te auch aus­drück­lich gewarnt wird. Im Fal­le des Alants wird bei­spiels­wei­se vor Über­do­sie­run­gen gewarnt, weil sie dann zu Erbre­chen und Magen­schmer­zen füh­ren soll.  Außer­dem wol­len die Exper­ten eine All­er­gie-Häu­fung fest­ge­stellt haben.

Alant - einzelne Blüte
Alant — ein­zel­ne Blüte

Alant ent­hält wie vie­le Heil­pflan­zen einen gan­zen Wirk­stoff-Cock­tail, der dann zusam­men wirk­sam ist. Viel­leicht war das Pro­blem, dass bei Alant nicht der Haupt­wirk­stoff ermit­telt wer­den konn­te, wie bei man­chen ande­ren Heil­pflan­zen  wie beim Johan­nis­kraut das Hyperi­cin bei­spiels­wei­se.  Alant ent­hält Alant­kamp­fer (Hele­nin), Bit­ter­stof­fe und viel Inu­lin. Die Heil­pflan­ze ent­hält außer­dem schleim­lö­sen­de, hus­ten­dämp­fen­de Wirk­stof­fe, wes­halb sie frü­her Bestand­teil von Hus­ten­mit­teln war. Ich fin­de es scha­de, dass so vie­le Heil­pflan­zen nega­tiv mono­gra­phiert wur­den. Heut­zu­ta­ge feh­len die finan­zi­el­len Mit­tel, um die Wir­kung vie­ler Heil­pflan­zen zu ermit­teln, und damit fal­len sie auto­ma­tisch aus dem phar­ma­zeu­ti­schen Gebrauch her­aus. Wir beschnei­den uns mit die­sem Vor­ge­hen vie­ler Mög­lich­kei­ten der Ver­wen­dung und Hei­lung durch  Heilpflanzen.

Im Stan­dard­werk von Pahl­ow ist noch ein Rezept für die Alant­wur­zel zu fin­den: Eine Mischung besteht aus 20 Gramm Alant­wur­zel, 15 Gramm Thy­mi­an­kraut, 5 Gramm Pri­mel­wur­zel (zu bestel­len in der Apo­the­ke). Aus der Mischung wird ein Tee­löf­fel in 250 Mil­li­li­ter Was­ser gege­ben. Der Topf mit dem Was­ser und Alant­wur­zel­stock wird zum Kochen gebracht und dann eine hal­be Minu­te spru­delnd gekocht. Abge­seiht und dann warm getrun­ken. Der Sud wird bei Hus­ten 2 bis 4 mal täg­lich frisch berei­tet und schlück­li­chen­wei­se getrun­ken. So kann kei­ne Über­do­sie­rung erfol­gen. Wenn der Hus­ten hart­nä­ckig bestehen bleibt (län­ger als eine Woche) soll­te ein Arzt auf­ge­sucht werden.

Quel­le: Pahl­ow M: Das gro­ße Buch der Heil­pflan­zen. Grä­fe und Unzer. Mün­chen 1993.

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