Die Angloamerikaner sagen: One apple a day keeps the doctor away — ein Apfel pro Tag hält einem den Arzt vom Leib. Ein Apfel (Malus domestica) enthält Amine, Aminosäuren, Kohlenhydrate (verschiedene Zucker, Polysaccharide, Pektine) organische Säuren, Vitamine, Phenolkarbonsäuren und ätherische Öle sowie Aromastoffe. Äpfel gibt es seit Adam und Eva, dass heisst wahrscheinlich gehören sie zu den ältesten Obstsorten. Folglich besteht eine unglaubliche Vielfalt an Züchtungen — in Deutschland sollen alleine 1000 verschiedene Apfelsorten existieren, deshalb ist wahrscheinlich für jeden Geschmack etwas dabei. Weitere Vorteile: Sie sind leicht zu transportieren und eine echte, gesunde, kalorienarme Zwischenmahlzeit.
Die Inhaltsstoffe sind jedoch nicht nur etwas für Gesunde. Äpfel gehören zur traditionellen Volksheilkunde und leisten bis heute einen wichtigen Beitrag in der Krankenkost. Geschabte Äpfel werden beispielsweise als Heilmittel bei Kleinkindern und Erwachsenen eingesetzt, um Durchfall oder Ernährungsstörungen (über ein paar Tage als alleinige Nahrung) wieder in den Griff zu bekommen. Die Pektine des Apfels sind dabei besonders bedeutsam: Sie haben ein hohes Wasserbindungsvermögen und bilden ein Gel. Damit bilden sie eine Schutzschicht im Magen und Darm und vermindern dadurch die Beschwerden von einem Durchfall (oder Gastroenteritis). Außerdem verhindern die Gerbstoffe des Apfels den Bakterienwachstum im Darm.
Äpfel sind auch bei der Gewichtsreduzierung wichtig, denn die Ballaststoffe verringern den Hunger. Seit der bekannte Schweizer Naturheilkundler und Arzt Maximilian Bircher-Benner den Apfel als naturgemäße Heilnahrung salonfähig machte, ist Evas Lieblingsobst nicht mehr vom Müsli zu trennen.
Hier das Original-Rezept für eine Person: 1 gestrichener Esslöffel Haferflocken ( 12 Stunden einweichen), drei Esslöffel Wasser, 1 Esslöffel Zitronensaft, 1 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch, 200 Gramm Apfel. Der Apfel wird mit einer Raspel (Schale dranlassen) gerieben. Zuletzt noch 1 Esslöffel geraspelter Haselnüsse oder Mandeln darüberstreuen.
Wer keine frischen Äpfel mag, kann getrocknete Apfelscheiben essen oder die Heilwirkungen auch in einem durstlöschenden, fruchtigen Tee geniessen. Und wer meint mit Äpfeln nichts am Hut zu haben, irrt sich gewaltig: Die Pektine werden in der Lebensmittelindustrie massenweise als Geliermittel eingesetzt oder zur Klärung von Fruchtsäften oder Wein.
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Natürliche Hilfe bei Durchfall
ich würde ihn auf einer Reibe zerreiben, für mich lohnt sich das Anwerfen eines Rasplers nicht. Die meisten Leuten nutzen aber keine solche Reiben mehr, nehme ich an. Die Bircher Müslis in der Schweiz sind alle mit einem elektrischen Gerät zerkleinert, da stellt sich niemand mit der Reibe hin. Vielleicht probierst du es aus, was du lieber magst?
Muss der Apfel bei Durchfall gerieben sein (auf Reibe)
oder darf er auch mit der elektrischen Raspel fein geraspelt sein?